Jaja, die CDU und ihr Verständnis von Technik
20 Sep 2007 — 0 Comments — — Estimated reading time: 2 minutes read
Die Frankfurter Rundschau und heise berichten von »Manipulationen« an dem Wikipedia-Eintrag über den hessischen Landtagsabgeordneten der Grünen Tarek Al-Wazir, die aus der hessischen CDU-Parteizentrale erfolgt sind.
Es wäre noch schöner, wenn dort jemand etwas davon gewusst hätte. Das jemand etwas von den Änderungen mitbekommen hat ist auch total unwahrscheinlich. Ein Praktikant kann ja immer schalten und walten wie er will. Er bekommt auch keine Aufgaben zugeteilt. Niemals. Und wer könnte überhaupt ein Interesse an der Änderung gehabt haben? Es war wohl ein Bauernopfer nötig. Und was früher Bauern waren sind heute Praktikanten.
Folgender Absatz wurde geändert (und inzwischen wiederhergestellt):
Am 31. August 2000 kam es zu einem Eklat im Landtag, als der CDU-Abgeordnete Clemens Reif während einer Rede Al-Wazirs, dessen Vater aus dem Jemen stammt, einen Zwischenruf machte, der von vielen Anwesenden als „Geh zurück nach Sana’a“ verstanden wurde. Reif sagte, er habe „Ein Student aus Sana’a“ gerufen.
Stattdessen wurde angegeben:
Am 31. August 2000 kam es zu einem Eklat im Landtag, als der CDU-Abgeordnete Clemens Reif während einer Rede Al-Wazirs (dessen Vater aus dem Jemen stammt) einen Zwischenruf machte, der von einigen Abgeordneten als »Geh zurück nach Sana’a« verstanden wurde. Reif hatte aber »Ein Student aus Sana’a« gerufen.
Wie man mit unterschiedlichen Meinungen gut umgeht, zeigt meines Erachtens die recht neutral gehaltene erste Version. Diese Version lässt, im Gegensatz zur CDU-Version, beide Möglichkeiten der Interpretation offen.
Dumm nur, dass die Wikipedia Änderungen mitloggt. Und dumm, dass die CDU Parteizentrale in Hessen einen eindeutigen IP-Adressraum hat. Sonst wäre die Änderungen wohl nie so hochgekocht. Was halt schon mit einfachen Möglichkeiten geht. Schlimmer als die Änderungen an sich finde ich nur, dass niemand öffentlich dazu steht und alles mal wieder unter den Teppich gekehrt werden soll. Und dumm, dass man sich nicht mit den Medien beschäftigt, die man nutzt.
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